Wechselwirkung zwischen Identitäts- und Sprachkonstruktion bei jugendlichen Migranten: Ein narrativer und künstlerischer Ansatz im Rahmen einer explorativen Studie
Betreuer
Prof. Dr. habil. Gérald Schlemminger (Pädagogische Hochschule Karlsruhe)
Prof. Dr. habil. Olivier Francomme (Université de Paris 8).
Doppeldoktorat
Pädagogische Hochschule Karlsruhe / Université de Paris 8
Abstract
Die Forschungsarbeit ist im Bereich der Didaktik der Zweitsprachen angesiedelt, die auf ein Publikum von Migrantenkindern in einem europäischen, genauer gesagt deutschen Kontext ausgerichtet ist. Daher konzentriert sich die Kandidatin auf die Berücksichtigung der sprachlichen und existenziellen Biografie der Schülerinnen und Schüler.
Diese Arbeit ist auch Produktionsforschungsprojekt, da sie zwei Forschungsebenen miteinander verbindet:
1. die Erstellung von alternativen Lehrbüchern, die die Doktorandin für und mit fremdsprachigen Kinder erstellt hat. Das heißt, Werkzeuge für die Didaktik der Zweitsprache im mehrsprachigen und migrationsspezifischen Kontext;
2. die Durchführung nicht nur einer "praktischen Anwendung", sondern auch in einer quasiethnographischen Studie der Praxis.
Ziel der Arbeit ist es, die Arbeitshypothese auf der Grundlage der Analyse der Schülerdiskurse zu verfeinern und qualitativ zu bestätigen. Die Doktorandin geht dabei der Frage nach, inwieweit der persönliche biografische Hintergrund und grundsätzlich die Berücksichtigung ihrer
existenziellen Subjektivität den Spracherwerb der betroffenen Zielgruppe fördert.
Die Lebensberichte der Schüler*Innen in den von der Doktorandin vorgeschlagenen Lehr- und Arbeitsbüchern (Belarbi 2018, 2020a, b) sind das Ergebnis einer Rekonstruktionsarbeit, aber auch einer selbst gesteuerten sprachlichen Produktion der Lernenden. Das Erfassen und Analysieren von Lebensgeschichten soll genutzt werden, um zu verstehen, welche Auswirkungen diese auf das Erlernen einer Fremdsprache haben. Darüber hinaus ermöglicht es den Jugendlichen, das gelernte Wissen der deutschen Sprache mit ihren Lebenserfahrungen zu verknüpfen. Damit sind sie in der Lage, bessere Interaktionen auszuführen, was zu einer gelungenen Integration in ihrem sozialen
Milieu beiträgt.
Poster zum Promotionsprojekt